Schröpfen

Beim Schröpfen handelt es sich um ein klassisches Ausleitungsverfahren, das bereits seit über 5000 Jahren praktiziert wird. Dadurch sollen Verspannungen gelöst, Schmerzen gelindert und der Energiefluss des Körpers sowie die Durchblutung angeregt werden. Auch Patienten, die unter Stress, Müdigkeit, Rücken- oder Menstruationsbeschwerden leiden, kann Schröpfen helfen. Schröpfen soll die Selbstheilungskräfte aktivieren.

Wie funktioniert Schröpfen?

Schröpfen wird mit Hilfe von Schröpfgläsern aus Glas oder Plastik durchgeführt. Sind haben meist eine kugelige Form bei einem Durchmesser von etwa zwei bis acht Zentimetern. Erzeugt man darin einen Unterdruck, wird die Haut in das aufgesetzte Glas gesaugt. Den Unterdruck erzeugt man durch spezielle Pumpvorrichtungen an den Schröpfgefäßen oder durch das vorangehende Abbrennen von etwas Watte im Schröpfglas.

Formendes Schröpfens

Unblutiges, trockenes Schröpfen

Durch Unterdruck wird die Haut in das Schröpfglas gesaugt. Dadurch wird das Gewebe stärker durchblutet und es treten rote Blutzellen aus. So bilden sich durch das Schröpfen blaue Flecken, Rötungen und Schwellungen. Zudem über wärmt sich die Haut an der Schröpfstelle. Die Schröpfköpfe verbleiben maximal 15 Minuten an der behandelten Stelle. Bilden sich vorher blaue Flecken oder fallen die Gläser ab, wird das Schröpfen beendet.

Blutiges Schröpfen

Beim blutigen Schröpfen wird zunächst die Haut desinfiziert. Anschließend wird die Haut mit einer dünnen Nadel angeritzt. Nach dem Aufsetzen der Schröpfgefäße tritt Blut aus, das in den Schröpfgefäßen aufgefangen wird. Dadurch sollen sich die Fließeigenschaften von Blut und Lymphe verbessern. Blutiges Schröpfen ist eine Möglichkeit schädliche Stoffe aus dem Körper auszuleiten. Außerdem sollen die Schmerzen, die durch das Anritzen entstehen, die inneren Organe über Reflexwege stärker beeinflussen.Auch bei diesem Verfahren blieben die Schröpfköpfe maximal 15 Minuten an Ort und Stelle.Tritt kein Blut mehr aus, kann das blutige Schröpfen auch schon vorher beendet werden.

Schröpfkopfmassage

Die Schröpfkopfmassage stellt eine Variante des unblutigen Schröpfens dar. Die Schröpfgläser werden über eingeölte oder eingecremte Hautpartien hin und herbewegt. So soll der Effekt einer Schröpfbehandlung mit den Wirkungen einer Bindegewebsmassage kombiniert und verstärkt werden.
Durch die Schröpfkopfmassage entstehen blaurote, streifige Hautverfärbungen. Da die Schröpfkopfmassage schmerzhaft ist, dauert die Behandlung meist nur wenige Minuten lang.

Wogegen hilft Schröpfen?

Schröpfen wird zur Therapie ganz verschiedener gesundheitlicher Probleme eingesetzt. Am häufigsten werden beim Schröpfen Rücken, Arme und Beine behandelt. Hier wird Schröpfen meist gegen Schmerzen und Verspannungen eingesetzt, vor allem auch von den Betroffenen selbst.

Anwendungsgebiete Schröpfen

  • Muskelverspannungen
  • Kniegelenks Arthrose
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Schulter-Arm-Syndrom
  • Tennisellenbogen
  • Hexenschuss
  • Kopfschmerzen
  • Nervenschmerzen
  • Verdauungsstörungen
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Bluthochdruck
  • Depressive Verstimmungen
  • Antriebslosigkeit
  • Leber- und Gallenleiden
  • Asthma

Nebenwirkungen

Im Allgemeinen hat diese Behandlungsmethode kaum Nebenwirkungen. Schröpfen wird meist sehr gut vertragen. Fast immer entstehen durch das Schröpfen blaue Flecken, die aber erwünscht und Teil der Behandlung sind. Diese blauen Flecke oder Streifen bleiben längere Zeit sichtbar, oft mehrere Tage nach dem Schröpfen. Schmerzen danach sind aber selten. Falls sie auftreten, sind sie nicht schlimmer als ein leichter Muskelkater.